Bis zum Jahr 2030 soll sich das Leben aller Menschen grundlegend verbessert haben. So steht es in der Agenda 2030, in der 17 nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) formuliert sind, auf die sich alle 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen geeinigt haben. Die grundlegende Änderung von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen wird leider nicht angestrebt. Aber: Auch kleine Schritte wirken. Das zeigt sich in den Mütterzentren, die seit ihrer Gründung sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig handeln. Luft nach oben gibt es trotzdem und deshalb konzentrieren wir uns in den Jahren 2024/25 auf diese fünf SDGs:
SDG 4: Hochwertige Bildung
Für uns zählt zu hochwertiger Bildung z.B. die Möglichkeit zu lebenslangem Lernen. Das können Alltagsfertigkeiten und -wissen sein, wie sie in Familien oft nicht mehr vermittelt werden, als auch das Unterrichten digitaler Fähigkeiten. Außerdem haben Mütterzentren als erste Institutionen erkannt, wie wichtig das Anbieten von Kinderbetreuung ist, wenn Mütter Deutsch lernen.
SDG 5: Gleichstellung der Geschlechter
Mütterzentren wurden von Frauen gegründet und werden von Frauen geleitet. Gleichstellung ist seit vier Jahrzehnten unser Thema. Egal, ob es um unbezahlte Sorgearbeit, weibliche Altersarmut oder die prekäre Situation alleinerziehender Mütter geht, die keinen oder zu wenig Kindesunterhalt bekommen. Diese Themen werden nicht nur in den einzelnen Mütterzentren diskutiert. Wir sind auch Mitglied im Bündnis Sorgearbeit, im Deutschen Frauenrat und anderen Lobby-Organisationen, die sich für bessere gesetzliche Rahmenbedingungen auf Bundesebene einsetzen.
SDG 8: Menschenwürdige Arbeit für alle bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum
Wir praktizieren einen wertschätzenden, familienfreundlichen und partizipativen Arbeitsstil in Mütterzentren, ohne die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. Da wir Daseinsfürsorge betreiben und die Kommunen, Länder und den Staat durch unseren präventiven Ansatz enorm entlasten, brauchen wir außerdem eine kontinuierliche öffentliche Förderung. Denn natürlich brennen wir für die Mütterzentrumsbewegung, aber wir wollen nicht ausbrennen. (Weitere Informationen enthält unsere Kosten-Nutzen-Analyse).
SDG 10: Weniger Ungleichheiten
Weniger Ungleichheit versuchen wir schon dadurch zu erreichen, dass unsere Häuser für alle Menschen offen und barrierearm zugänglich sind. Es gibt keinen Konsumzwang in unseren öffentlichen Wohnzimmern, wer will, kann mitarbeiten und mitbestimmen. Wir nehmen jede Person an, wie sie ist, betonen Fähigkeiten und keine Defizite.
SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster
Sharing is Caring – das ist die Devise in Mütterzentren. Ganz gleich, ob es um Wissen, Ressourcen oder praktische Unterstützung geht. Bei uns finden sich Secondhand-Läden, Mitnehm-Regale, Repair-Cafes etc. Durch unsern Selbsthilfe-Ansatz lernen die Besuchenden und Mitarbeitenden in den Mütterzentren voneinander und miteinander.