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Bundesverband der Mütterzentren e.V.

Equal Care Festival: Von Stress bis Stolz 

2024 Equal Care Housewife“Wenn Frauen von der Arbeit nach Hause kommen, steigt der Stresslevel, bei Männern sinkt er”, sagte Patrizia Cammarata auf dem Equal Care Festival. Der Grund sei, dass Frauen mehr direkte Sorgearbeit leisten. “Frauen verbringen ihre Zeit direkt mit Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, deren Bedürfnisse sofort befriedigt werden müssen”, ergänzte sie. Männer hingegen leisten eher indirekte Sorgearbeit, wenn sie den Reifendruck messen oder den Wocheneinkauf ohne Kinder im Schlepptau erledigen. „Bei diesen Tätigkeiten lässt sich die Zeit freier einteilen“, erklärte Cammarata. Sie war eine von vielen Speaker*innen, die immer wieder neue Aspekte finden, um die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit sichtbar zu machen.

Warum ist eigentlich der Druck auf Frauen voll erwerbstätig zu sein, so viel größer, als der Druck auf Männer mehr Pflegeaufgaben und Hausarbeit zu übernehmen? Warum sagen wir zu den Mädchen, sie sollen mutig und lauter sein und MINT-Fächer wählen, während Jungen selten gedrängt werden, weiblich konnotierte Eigenschaften anzunehmen? Es gab aber nicht nur Kritik am Status Quo, sondern auch Forderungen: mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, mehr Väter in Elternzeit und das Erwerbs-Sorge-Modell als Norm.

Und Irina Martius, Mutter von vier kleinen Kindern und Eltern-Coach, erinnerte daran, dass wir trotz allem gelassen bleiben sollen. „Wir müssen uns selbst gegenüber nicht so selbstkritisch sein, sondern einfach mal stolz all das anschauen, was wir erreicht haben.“

Digitaler Fachtag: Nachhaltigkeit in Mütterzentren 

2024_FachtagKennt ihr das Wort Tikun Olam? Es kommt aus dem Hebräischen und bedeutet Reparatur der Welt. Oder auch: Die Welt ein bisschen besser machen als wir sie vorgefunden haben. Aber wie soll das gehen? Die Vereinten Nationen haben dafür 17 Nachhaltigkeitsziele (SDG) entwickelt, die wir euch auf unserem digitalen Fachtag vorstellen. In Workshops vertiefen wir die Themen Arbeit, Konsum und Bildung mit dem Gemeinwohlökonomen Frank Baum, der Expertin für lebenslanges Lernen Barbara Hilgert und der Fachfrau für nachhaltigen Konsum Yana Laber. Wir gehen darauf ein, was die 17 Social Development Goals (SDGs) mit Mütterzentren zu tun haben und welche Fördermöglichkeiten es gibt.

Termin: 26.04.2024, 09.00 - 13.00 Uhr

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Machen ist wie Wollen – nur krasser.

2024 PraktissimaUm Nachhaltigkeit geht es auch bei unserer diesjährigen Praktissima-Ausschreibung. Wir zeichnen Mütterzentren aus, die mit ihren Projekten und Aktionen erreichen, dass wir sozial, ökologisch und wirtschaftlich ein besseres und gerechteres Leben führen können. Dabei gilt: Auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Wir wollen wissen, was ihr bei der Umsetzung erlebt, wo ihr an Grenzen stoßt und welche Visionen ihr für die Zukunft habt.

Zur Praktissima Ausschreibung.

Sabine Genther: 40 Jahre und es ist gut 

2024 Genther2Unter diesem Motto stand Sabine Genthers Verabschiedung in den Ruhestand. In den letzten zwanzig Jahren hat sie das SOS-Mütterzentrum MGH in Salzgitter geleitet und dazu beigetragen, dass es „zum größten Wohnzimmer der Stadt wurde“. So bezeichnete es der Oberbürgermeister Frank Klingebiel, einer der vielen Wegbegleiter, die am Weltfrauentag zur Abschiedsfeier gekommen sind.2024 Genther1 Besonders hervorgehoben wurde Genthers Begabung, mit Zahlen umzugehen und Fördermittel an Land zu ziehen. Auch ihr Umgang mit Menschen wurde gelobt. Jede Person so anzunehmen, wie sie ist und Gemeinsamkeiten zu finden. Das sei das beste Rezept, um Menschen im System zu halten.

Zum Schluss überreichte Genther den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Sarah Funke, die 2001 als erste FSJlerin im Mütterzentrum gearbeitet hat.

Verhütung darf nicht am Geld scheitern 

2024 Verhütungsmittel„Verhütungsmittel müssen für alle Frauen gratis sein“, forderte die Künstlerin Monica Sjöö mit vielen anderen Feministinnen in den 70er Jahren. Mit Erfolg. In Großbritannien, Frankreich, Portugal und weiteren europäischen Ländern sind Verhütungsmittel kostenfrei.  In Deutschland nicht. Deshalb haben wir zusammen mit 35 Organisationen einen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und weitere Mitglieder des Bundestags geschickt. Wir erinnern daran, dass im Koalitionsvertrag steht, dass der Staat zumindest die Kosten für Verhütungsmittel einkommensschwacher Menschen übernehmen sollte. Bisher greifen vor allem Frauen und Mädchen ins Portemonnaie, um sich vor ungeplanten Schwangerschaften zu schützen. Wer wenig Geld hat, kann selten mehrere hundert Euro für eine Spirale ausgeben und die Pille ist nach dem 22. Lebensjahr auch nicht mehr umsonst. Das ist unfair, denn sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht. Eine weitere Forderung: Mehr Geld in die Erforschung für Verhütungsmittel für alle Geschlechter zu stecken. Generell sollte über das Thema Verhütung viel öfter offen und öffentlich diskutiert werden. Schon allein deshalb, damit Männer ohne Kinderwunsch ihre Angst vor einer Vasektomie verlieren, die natürlich auch gratis sein sollte.

Das Führungskräfte-Seminar: Ein voller Erfolg

Führungskräfte„Wir haben miteinander gelacht, gelernt, gespielt, geweint und geträumt“, so bringt Ute Latzel das Wochenend-Seminar für Führungskräfte in Büsum auf den Punkt. Ute Latzel, die die Fortbildung geleitet hat, konnte mit den Teilnehmerinnen sofort in die Tiefe gehen. „Das lag vor allem daran, dass wir uns in den vorangegangenen Videokonferenzen schon gut kennengelernt und herausgearbeitet hatten, was uns stärkt, damit wir für andere stark sein können.“ Nicole Luque stimmt ihr zu: „Für mich waren schon die Videokonferenzen wie ein monatlicher Energie-Booster. Ich wünsche allen Frauen in Leitungsfunktionen von Mütterzentren, dass sie die Chance bekommen, sich in einem Safe Space auszutauschen und gemeinsam Lösungen für die täglichen Herausforderungen zu finden“. Wir versuchen, das Seminar auch im nächsten Jahr anzubieten.

Vorsätze für 2024

Sarah SorgeWas habt ihr euch für das neue Jahr vorgenommen? Wir hätten da ein paar gute Tipps von Polit- und Empowerment Profi Sarah Sorge, die einen fulminanten Impulsvortrag auf unserem Bundesverbandstreffen gehalten hat. Wir müssen Machtspiele erkennen, sagt sie, denn nur dann können wir souverän bleiben und vermeiden, in die frauentypischen Fallen zu tappen. Diese drei zum Beispiel:

Die Service-Falle
Gebraucht werden wollen, sich kümmern und alle umsorgen – so wurden viele von uns sozialisiert. Es lohnt sich aber innezuhalten. Bevor wir aufspringen und allen Anwesenden Kaffee einschenken, sollten wir uns zu überlegen, ob das wirklich unsere Rolle ist.

Die Beliebtheitsfalle
Wir wollen gefallen, brav und nicht fordernd sein. Das fleißige Bienchen eben. Fleißige Bienchen machen aber keine Karriere – die halten denen, die Karriere machen, den Rücken frei.

Die Harmonie-Falle
Piep, piep, piep, alle haben sich lieb. Wir sind höflich und nett, setzen keine Grenzen und stecken die eigenen Interessen zurück. Erfolgsversprechender, so Sarah Sorge, sind Blickkontakt, klare Ansagen ohne Konjunktiv und einfach mal Stille aushalten können.

Neues Erasmus-Plus-Projekt am Start

ErasmusEinen Einblick in die vielseitige Arbeit des tschechischen Dachverbands der Mütterzentren erhielten Kerstin Tempel und Beatrice Schilling beim ersten Treffen des Erasmus-Plus-Programms in Prag, das bis Juni 2026 läuft. Die Aktivitäten reichen von einer Siegelvergabe für familienfreundliche Unternehmen, über unzählige Bildungsangebote bis zu einer Akademie für Geburtszentren. Die 25 Mitgliedsorganisationen erreichen etwa 70 000 Frauen und ihre Familien.

Zu Gast war das Erasmus-Team im Mütterzentrum Knoflik im 9. Bezirk Prags. Die Räume, die das Knoflik zum Teil auch an eine Musikschule vermietet , liegen zwischen Hochhäusern aus den 70er Jahren, Grünflächen und alten Bäumen. Knoflik bedeutet Knopf und steht für Zusammenhalt. Wer das Mütterzentrum betritt, steht sofort in einem gemütlichen Café mit Spielecke, Sesseln, in denen Mütter mit ihren Babys kuscheln und Großeltern mit Enkeln spielen. Blickfang ist eine gespendete Voliére samt Graupapagei, der auf den Namen Geschenkchen hört. Hinter dem Tresen arbeiten heute junge tätowierte Männer, die als Babys und Kleinkinder Grund für ihre Mütter waren, das Mütterzentrum zu gründen. Während des Workshops in einem Gymnastikraum, der vor allem für Seniorensport genutzt wird, singen nebenan ukrainische Kinder im Musikraum.

Einen herzlichen Empfang gab es auch im Mütterzentrum von Lidice, dem Dörfchen, das die Nazis völlig zerstört hatten. Die wenigen Überlebenden haben sich in der Nähe der alten Höfe angesiedelt. 562 Einwohner hat der Ort heute. In der Dorfmitte steht ein kleines Mütterzentrum, in dem bis zu acht Kleinkinder betreut werden.

Ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön gibt es für Jitka Genest, die das Treffen perfekt organisiert hat.

Ein Buch, das unter den Weihnachtsbaum gehört: Mütter Macht Politik

Veränderung ist möglich! Das ist die gute Botschaft der Autorinnen, die beschreiben, welche Bedingungen nötig sind, damit unsere Gesellschaft mütterfreundlicher wird. Wie müsste sich unser GesundheitssystemMütterMachtPolitik aussehen? Wie wollen wir wohnen und arbeiten? Das Buch ist nicht nur gut zu lesen, weil die Interviews mit Praktikerinnen, Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen spannend sind, sondern auch, weil es übersichtlich gestaltet ist. Es gibt Erklärkästen, Tipps, wie man als Mutter selbst aktiv werden oder Mütter unterstützen kann und Forderungen an die Politik. Übrigens: Einen tiefen Einblick in die Arbeit der Mütterzentren gibt Ute Latzel in dem Buch. Und sie empfiehlt: „Scheu dich nicht, in der Öffentlichkeit zu stillen oder deine Kinder zu Terminen mitzunehmen. Du musst dich, deine Kinder und deine Bedürfnisse als Mutter nicht verstecken.“

Sarah Zöllner, Aura-Shirin Riedel: Mütter Macht Politik. Ein Aufruf! Magas Verlag. 18.00 Euro

Die Langener Wunschbaum-Aktion

Warme Socken, einmal auswärts essen gehen oder Playmobil – diese Wünsche stehen auf den Zetteln des Weihnachtsbaums, den das Zentrum für Jung und Alt (ZenJa) zusammen mit der Geschäftsstelle der Deutschen Vermögensberatung in Langen aufgestellt hat. Wer einen dieser Wünsche erfüllen will, pflückt einen Zettel, besorgt das Geschenk und gibt es im Mütterzentrum ab. Die Kinder, Senior*innen und Frauen aus Frauenhäusern, die in diesem Jahr teilgenommen haben, werden rechtzeitig benachrichtigt und können ihre Geschenke abholen.Baum Langen

Die Langener Wunschbaum-Aktion

Warme Socken, einmal auswärts essen gehen oder Playmobil – diese Wünsche stehen auf den Zetteln des Weihnachtsbaums, den das Zentrum für Jung und Alt (ZenJa) zusammen mit der Geschäftsstelle der Deutschen Vermögensberatung in Langen aufgestellt hat. Wer einen dieser Wünsche erfüllen will, pflückt einen Zettel, besorgt das Geschenk und gibt es im Mütterzentrum ab. Die Kinder, Senior*innen und Frauen aus Frauenhäusern, die in diesem Jahr teilgenommen haben, werden rechtzeitig benachrichtigt und können ihre Geschenke abholen.Baum Langen

Jahresplaner 2024

kalenderHättet ihr gern einen Jahresplaner 2024? Weil wir Ressourcen schonen wollen, verschicken wir die Jahresplaner nicht automatisch an alle Mitgliedszentren, sondern nur an diejenigen, die sie wirklich möchten. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! – auch bitte mit der gewünschten Anzahl der Kalender.

Familie sind alle

2023 03 FamilienketteWer hat Zeit, sich am 20. September einzureihen in die Familienkette, die vom Familienministerium bis zum Bundestag reicht? Dort werden Petitionen übergeben, die eine wirksamere Familienpolitik fordern, wie z.B. gestaffelten Mutterschutz nach Fehlgeburten. Treffpunkt:  Glinkastraße 35 in Berlin um 16.30 Uh

Buchtipp:  Jungs, wir schaffen das. Ein Kompass für die Männer von heute

2023 03 Theunert„Es braucht Kraft, Männlichkeitskorsette zu sprengen, sich zu emanzipieren, seinen Weg zu finden und zu gehen“, schreibt Markus Theunert, Schweizer Psychologe, feministischer Männeraktivist und Politikberater. Er hat ein Buch für und über Männer geschrieben, in dem er erklärt, warum das Patriachat nicht nur für Frauen nachteilig ist, sondern für die ganze Gesellschaft, die Umwelt und ja – auch für Männer. Anhand von Beispielen und Übungen zeigt Theunert, wie Männer besser für sich selbst sorgen, sich besser spüren, reflektieren und über sich hinauswachsen können. Das Buch geht aber weiter: es reicht nicht, dass Männer ihr Verhalten ändern – die Verhältnisse müssen sich ändern. Gemeint ist damit die kapitalistische Wachstumslogik, die auf dem Ausbeuten natürlicher und sozialer Ressourcen beruht.

Dialogtische in Altenberge: So geht Gemeinschaft in der Kommune

2023 03 DialogtischeWas passiert eigentlich nach der Schulung unserer Moderatorinnen für Dialogtische? Wir haben nachgefragt bei Ulrike Reifig, Vorsitzende des Familienbündnisses Altenberge und Kreistagsabgeordnete der 11500-Einwohner Gemeinde in der Nähe von Münster.

Warum habt ihr die Schulung besucht?

Wir fanden das Dialogtisch-Konzept prima, um mit den Einwohnerinnen und Einwohnern darüber ins Gespräch zu kommen, wie wir die Lebensqualität und das Miteinander in Altenberge verbessern können. Nachdem Melanie Partzsch an der Schulung teilgenommen hatte, haben wir uns mit dem Konzept um 10 000 Euro bei der Bundeszentrale für politische Bildung beworben und das Geld auch bekommen.

Über welche Themen habt ihr diskutiert?

Bei unserem ersten Treffen haben wir gefragt: Wie wollen wir wohnen? Welche Wohnformen sind möglich, wenn wir älter werden? Was ist genossenschaftliches Wohnen? An einem anderen Tag haben wir über Mobilität und einen Bürgerbus diskutiert. Beide Veranstaltungen waren sehr gut besucht.

Was ist denn euer Erfolgsgeheimnis?

Uns war wichtig, alle Vereine und Initiativen in Altenwalde mit ins Boot zu holen. Das sollte nicht nur unser Ding sein. Einige von uns, auch wir, sind in Abbruchgebäuden untergebracht. Wohin sollen wir, wenn unsere Gebäude abgerissen werden? Der Knaller war unser drittes Treffen mit über 100 Teilnehmenden. Da haben wir über das „Quartier der Generationen“ diskutiert, das in Altenberge entstehen soll.

Was macht ihr mit den Ergebnissen aus den Diskussionen?

Auf den ersten beiden Treffen haben wir an Tischen mit 6 bis 8 Personen diskutiert, damit auch die zu Wort kommen, die in großen Runden lieber still sind. Die Ergebnisse wurden festgehalten und an die Kommunalpolitiker weitergegeben. Beim dritten Treffen waren nicht nur die Politiker aller Fraktionen vertreten, sondern auch zwei Bundestagsabgeordnete. Davon sitzt einer im Kuratorium der Bundeszentrale für Politische Bildung. Der konnte jetzt mal sehen, wie gut wir die Bundesmittel im ländlichen Raum verwenden.

Was ist dein Fazit?

Die Dialogtische waren der Start für ein tolles Gemeinschaftsprojekt in der Kommune. Alle Vereine, die beteiligt waren, sind mega begeistert, sichtbar und von den Entscheidungsträgern nicht mehr zu zu überhören!

Praktissima 2023

2023 03 PraktissimaDanke für eure zahlreichen und gelungenen Einsendungen zum Thema „Sisterhood in Mütterzentren“.

Im Oktober trifft sich die Jury und am 3. November findet die feierliche Preisverleihung statt. In diesem Jahr zum ersten Mal im schönen Mütterzentrum Norderstedt. Wir freuen uns auf euch, unsere Gäste und Workshops beim Bundesverbandstreffen. Diesmal geht es um wirksames Auftreten: Körpersprache, Stimme und Dresscode bei öffentlichen Veranstaltungen und auch sonst im Leben! Und wer am Bildschirm teilnimmt, kommt mit dem Workshop „Wirkungsvolles Auftreten auf digitalen Meetings“ auf ihre Kosten.

Rückblende Fachtag 05.05.2023

Fachtag„Warum hast du denn die Biotonne nicht rausgestellt?“

„Ich? Du hast mir doch gar keinen Zettel hingelegt.“

„Wieso soll ich dir einen Zettel hinlegen? Du bist doch an den Tonnen der Nachbarn vorbeigekommen. Außerdem: In der Zeit, in der ich den Zettel schreibe, kann ich auch selbst die Tonne rausstellen.“

Kommt euch der Dialog, so oder ähnlich, bekannt vor? Für andere mitdenken müssen ist belastend. „Mental Load“ ist der Begriff zu diesem Gefühl. Die mentale Belastung tragen in Familien vor allem Frauen. Sie verbringen auch viel mehr Zeit als Männer mit Haus- und Sorgearbeit. Das können wir nur ändern, indem wir das Problem auf zwei Ebenen lösen, individuell und strukturell. Wie Mütterzentren dazu beitragen können? Hier eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse unseres Fachtags.

  • In Mütterzentren für das Thema ungerechte Verteilung des Mental Loads und der Sorgearbeit sensibilisieren
  • Den Mental Load Selbsttest in Mütterzentren ausdrucken und auslegen
  • Diskussionen dazu anbieten, z. B. als Thema der Dialogtische
  • Anregen, in den Familien offen über die Aufgaben miteinander zu kommunizieren, ohne zu streiten
  • Akzeptieren, dass Aufgaben anders erledigt werden
  • Bei Aufgaben, die traditionell Müttern zugeschrieben werden, immer die Väter mit einbeziehen.
  • Mütter stärken und Freiräume schaffen
  • Beratungen zu Wiedereinstieg
  • Zu politischem Engagement motivieren

Monika Maier-Luchmann: Bei den Vereinten Nationen in Genf

Moni Genf„Im Grunde ist es überall auf der Welt dasselbe: Frauen werden nicht ausreichend repräsentiert, sind Gewalt ausgesetzt und erfahren zu wenig Schutz von staatlicher Seite. Aber natürlich ist es ein Unterschied, ob ich aus einem demokratischen Land oder einer Diktatur komme und den Zustand anprangere. Ich mache mir Sorgen um die mutigen Kolleginnen, die vor der CEDAW Kommission von Unterdrückung in ihrem autoritären Land berichten,“ sagt Monika Maier Luchmann. Als Mitglied der Delegation der CEDAW Allianz Deutschland hat sie den sogenannten Alternativbericht zur Frauenrechtssituation in Deutschland an die Vereinten Nationen in Genf übergeben. Der Bericht enthält konkrete Forderungen an die Bundesregierung zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen. Die CEDAW Allianz Deutschland vertritt 32 Frauenorganisationen und setzt sich für die Durchsetzung der UN-Frauenrechtskonvention ein, damit die Diskriminierung von Frauen endlich weltweit beseitigt wird. Monika Maier-Luchmann vom Mütterzentrum Langen vertritt unseren Bundesverband in der Allianz und hat am Alternativbericht mitgeschrieben. Sie findet, dass bei uns vor allem die Bereiche Kinderbetreuung und häusliche Pflege verbessert werden müssen. Die international besetzte CEDAW-Kommission fand das auch und forderte die Bundesregierung in ihrem Schlussbericht auf, besonders in diesen Bereichen mehr zu tun.

Alternativbericht der CEDAW-Allianz Deutschland

Väterarbeit im Gaisenhaus

SchomburgDie Begeisterung für Mütterzentren ist ansteckend. Christiane Schomburg, eine der Gründerinnen des Stadtteil- und Familienzentrums Gaisenhaus, hat ihren Mann infiziert. Seit November 2022 koordiniert Ingenieur Torsten Schomburg dort die 60+-Gruppe und die Väterarbeit. Einmal im Monat treffen sich Väter am Donnerstagabend und diskutieren über ein Thema, das sie selbst bestimmen, wie z. B. Medienkompetenz von Kindern. „Dazu lade ich die Referenten ein. Die können auch aus den eigenen Reihen kommen, wie letztens ein Wirtschaftspsychologe, der über Krisenbewältigung gesprochen hat“, sagt Torsten. „Mit 10 bis 20 Teilnehmern sind die Abende gut besucht, denn unsere räumlichen Kapazitäten sind beschränkt.“

Außerdem gibt es noch einmal im Monat das Café PuK für Väter und Kinder. Da wird gemeinsam gespielt oder draußen etwas unternommen. „Ich finde, die Väter sind sehr engagiert heute. Aber natürlich erreichen wir auch nur die Väter, die sowieso aktiv sind“, meint Torsten, der als Ingenieur arbeitet. Spaß macht ihm auch die Arbeit mit den Älteren, für die er u. a. einen Handykurs anbietet. Und damit das Gehirn der Teilnehmenden auf Trab kommt, wird zu Beginn der Stunde jongliert. Nicht mit den Handys, mit Bällen.

 

Wir leben Leben rgb