Wusstet ihr, dass 94 Prozent aller Gefängnisinsassen männlich sind und uns jährlich drei Milliarden Euro an Steuergeldern kosten? Diese und viele andere Zahlen und Hintergründe hält der Wirtschaftswissenschaftler Boris von Heesen in der Sendung parat. Hört mal rein. Einer der Gründe für das schädigende Verhalten der Männer sei, dass sie wenig Kontakt zu ihren Gefühlen hätten, schreibt von Heesen. Das Mütterzentrum Karben geht das Problem praktisch an. Dort startet am 8. Oktober eine Selbsthilfegruppe für Männer, die sich leer, ausgepowert und bedrückt fühlen.
"Was Männer kosten": Boris von Heesen über den Preis des Patriarchats | NDR.de - Kultur - NDR Kulturdebatte
Schieb den Gedanken nicht weg, heißt es in einer Kampagne der Bundesregierung. Es geht darum, Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt besser zu schützen. Die passiert bekanntlich vor allem in Familien und im Freundeskreis. Und gerade deshalb ist es so schwierig, darüber zu sprechen. Ihr könnt euch hier gute Materialien bestellen, die helfen, zu sensibilisieren, aufzuklären und den ersten Schritt zu machen, die Betroffenen anzusprechen.
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Die Frage nach dem Mehrwert steht immer an erster Stelle. Zu diesem Schluss kamen alle Referentinnen unserer Online-Themenwoche. Egal, ob wir einen Post auf Insta und Facebook, ein Reel oder ein Layout mit Canva erstellen, wir müssen immer unsere (möglichen) Follower mitdenken. Worauf wir sonst noch achten müssen, welche Tricks wir anwenden können und wo wir uns in einer rechtlichen Grauzone bewegen, haben unsere vier Expertinnen kompakt und anschaulich vermittelt. Der ausgefallene Workshop zum Texten wird am 8. Oktober nachgeholt.
Rückenmassage, Radeln und Gummitwist. So schön kann ein Erasmus Plus- Treffen sein. Jedenfalls, wenn es um die Themen Selbstfürsorge, Waldpädagogik und Retro-Spiele geht. Um daran zu arbeiten, haben wir uns im September mit Vertreterinnen der Mütterzentren-Dachverbände aus Tschechien, Slowenien und der Slowakei getroffen. Unter der Leitung von Ulrike Reifig und Melanie Partzsch ging es auf Fahrrädern von Münster nach Altenberge. Besondere Highlights waren ein Besuch im Naturgarten von Franziska Mahlmann, das Treffen mit Bürgermeister Karl Reinke und Ehrenamtlichen sowie die Gastfreundschaft im schönen MuM, dem Mütterzentrum Münster.
Es geht um 150 000 Euro jährlich, die dem MütZe Ingelheim für Kita und Hort fehlen, weil der Kreis Mainz-Bingen nur unzureichende Mittel zur Verfügung stellt. Jetzt ist die Stadt Ingelheim eingesprungen, obwohl sie nicht direkt zuständig ist. Mit dieser finanziellen Spritze kann der Betrieb zwar bis zum Sommer weiterlaufen, aber was ist dann? Stehen die 30 Beschäftigten und Ehrenamtlichen dann auf der Straße? Und wo kommen die 50 Kinder unter? „Es geht nicht, dass auf kleine Träger wie die Mütterzentren Kosten abgewälzt werden, die sie nicht erwirtschaften können, obwohl sie wichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge erfüllen“, sagt unsere Geschäftsführerin Christiane Liebendörfer.
Wir wollen nicht, dass die kommenden Generationen ausbaden, was wir heute vermasseln. Wir wollen Verantwortung übernehmen und hoffnungsvoll die Zukunft gestalten. Und zwar gemeinsam mit euch auf unserem Bundesverbandstreffen im November in Obertshausen (Hessen, Rhein-Main-Gebiet). Wie wir das hinbekommen und warum es dafür vor allem Frauen braucht, erfahren wir von Katharina Dietze aus Berlin, einer engagierten Oma for Future.
Verpassen solltet ihr auf keinen Fall am Abend zuvor die Verleihung unseres Praktissima-Preises mit einem Überraschungs-Rahmenprogramm.
Wir freuen uns, dass das Engagement von Annette Ruske-Wolf mit dem Verdienstkreuz am Bande gewürdigt wurde! Ihr Einsatz für das Wohl von Familien und Hilfesuchenden im Familienzentrum Bad Sooden-Allendorf ist ein Beispiel für die Arbeit, die in unseren Mütterzentren geleistet wird. Annette zeigt, wie es gelingt, Brücken zwischen Menschen zu bauen und Solidarität zu fördern. Ihr Erfolg ist eine Bestätigung dafür, dass unser Engagement gesehen und geschätzt wird. Herzlichen Glückwunsch, Annette!
Nicht vergessen: Am 10. Oktober feiern wir den internationalen Tag der Mütterzentren! Mit dem Motto „Mütterzentren machen glücklich“ möchten wir zeigen, wie wertvoll diese Begegnungsorte für unsere Gesellschaft sind. In Kürze erhaltet ihr Social Media-Materialien, die ihr gerne teilen könnt, um diesen besonderen Tag zu feiern.
“Das Thema Nachhaltigkeit sitzt immer mit am Tisch, geht uns alle an und sollte nicht an Nachhaltigkeitsbeauftragte delegiert werden”, findet Frank Braun, der den Impulsvortrag auf unserem digitalen Fachtag gehalten hat. Sehen wir auch so. Deshalb beschäftigen wir uns in den nächsten zwei Jahren intensiv mit den 17 Zielen der Vereinten Nationen für soziale und ökologische Entwicklung. Beispiele aus Mütterzentren, aber auch Ideen, die nachahmenswert sind, stellen wir in einer Social-Media Kampagne vor. Und weil gute Ideen unbedingt weiterverbreitet werden müssen, teilt unsere Beiträge gern.
Geht am Sonntag wählen und nehmt eure Kinder mit. Für Jugendliche ab 16 ist es der erste Gang zur Wahlurne. Und das ist ein Privileg, denn bei der Bundestagswahl haben sie seltsamerweise kein Stimmrecht. Viele Gesetze, die im Europäischen Parlament beschlossen werden, entscheiden darüber, wie unsere Kinder jetzt und in Zukunft leben. Wie wir mit Flüchtlingen umgehen, wie stark sich unsere Erde weiter erwärmt und wieviel Geld für Aufrüstung ausgegeben wird. Wir wählen zwar keine Personen, sondern Listen. Aber wer die Listen anführt und wofür die Kandidat*innen stehen, wird z.B. hier erklärt.
„Ach nee, erst die Beine breit machen und dann rumschreien“, waren die Worte, die meine Mutter im Krankenhaus zu hören bekam, als sie, vor Schmerzen brüllend, ihr uneheliches Kind zur Welt brachte. Das war vor 60 Jahren. Also, lange her. Heute geht das Gebären ohne verbale und physische Gewalt. Oder? Leider weit gefehlt. Noch immer erlebt fast jede zweite Frau schmerzvolle Eingriffe ohne Absprache, empathielose Hebammen und Ärzt*innen oder erzwungenes Stillen. Das kann für die Mutter und ihr Neugeborenes traumatisierend sein, sagt die Journalistin Lena Högemann. Sie hat über die verstörenden Erfahrungen bei der Geburt ihres ersten Kindes ein Buch geschrieben: „So wollte ich mein Kind nicht zur Welt bringen“. Dass es auch anders geht, hat Högemann bei der Geburt ihres zweiten Kindes erlebt. Sie erklärt, worauf werdende Mütter und Väter achten müssen, damit sie sich nicht ausgeliefert fühlen und an welchen Stellschrauben unseres Gesundheitssystem gedreht werden muss. Wer nicht nur das Buch lesen, sondern die Autorin live erleben will, kann sie für Vortrag und Diskussion ins Mütterzentrum einladen.
Mehr zur Autorin hier.
“Wenn Frauen von der Arbeit nach Hause kommen, steigt der Stresslevel, bei Männern sinkt er”, sagte Patrizia Cammarata auf dem Equal Care Festival. Der Grund sei, dass Frauen mehr direkte Sorgearbeit leisten. “Frauen verbringen ihre Zeit direkt mit Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, deren Bedürfnisse sofort befriedigt werden müssen”, ergänzte sie. Männer hingegen leisten eher indirekte Sorgearbeit, wenn sie den Reifendruck messen oder den Wocheneinkauf ohne Kinder im Schlepptau erledigen. „Bei diesen Tätigkeiten lässt sich die Zeit freier einteilen“, erklärte Cammarata. Sie war eine von vielen Speaker*innen, die immer wieder neue Aspekte finden, um die ungleiche Verteilung der Sorgearbeit sichtbar zu machen.
Warum ist eigentlich der Druck auf Frauen voll erwerbstätig zu sein, so viel größer, als der Druck auf Männer mehr Pflegeaufgaben und Hausarbeit zu übernehmen? Warum sagen wir zu den Mädchen, sie sollen mutig und lauter sein und MINT-Fächer wählen, während Jungen selten gedrängt werden, weiblich konnotierte Eigenschaften anzunehmen? Es gab aber nicht nur Kritik am Status Quo, sondern auch Forderungen: mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, mehr Väter in Elternzeit und das Erwerbs-Sorge-Modell als Norm.
Und Irina Martius, Mutter von vier kleinen Kindern und Eltern-Coach, erinnerte daran, dass wir trotz allem gelassen bleiben sollen. „Wir müssen uns selbst gegenüber nicht so selbstkritisch sein, sondern einfach mal stolz all das anschauen, was wir erreicht haben.“
Unter diesem Motto stand Sabine Genthers Verabschiedung in den Ruhestand. In den letzten zwanzig Jahren hat sie das SOS-Mütterzentrum MGH in Salzgitter geleitet und dazu beigetragen, dass es „zum größten Wohnzimmer der Stadt wurde“. So bezeichnete es der Oberbürgermeister Frank Klingebiel, einer der vielen Wegbegleiter, die am Weltfrauentag zur Abschiedsfeier gekommen sind. Besonders hervorgehoben wurde Genthers Begabung, mit Zahlen umzugehen und Fördermittel an Land zu ziehen. Auch ihr Umgang mit Menschen wurde gelobt. Jede Person so anzunehmen, wie sie ist und Gemeinsamkeiten zu finden. Das sei das beste Rezept, um Menschen im System zu halten.
Zum Schluss überreichte Genther den Staffelstab an ihre Nachfolgerin Sarah Funke, die 2001 als erste FSJlerin im Mütterzentrum gearbeitet hat.
„Verhütungsmittel müssen für alle Frauen gratis sein“, forderte die Künstlerin Monica Sjöö mit vielen anderen Feministinnen in den 70er Jahren. Mit Erfolg. In Großbritannien, Frankreich, Portugal und weiteren europäischen Ländern sind Verhütungsmittel kostenfrei. In Deutschland nicht. Deshalb haben wir zusammen mit 35 Organisationen einen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und weitere Mitglieder des Bundestags geschickt. Wir erinnern daran, dass im Koalitionsvertrag steht, dass der Staat zumindest die Kosten für Verhütungsmittel einkommensschwacher Menschen übernehmen sollte. Bisher greifen vor allem Frauen und Mädchen ins Portemonnaie, um sich vor ungeplanten Schwangerschaften zu schützen. Wer wenig Geld hat, kann selten mehrere hundert Euro für eine Spirale ausgeben und die Pille ist nach dem 22. Lebensjahr auch nicht mehr umsonst. Das ist unfair, denn sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht. Eine weitere Forderung: Mehr Geld in die Erforschung für Verhütungsmittel für alle Geschlechter zu stecken. Generell sollte über das Thema Verhütung viel öfter offen und öffentlich diskutiert werden. Schon allein deshalb, damit Männer ohne Kinderwunsch ihre Angst vor einer Vasektomie verlieren, die natürlich auch gratis sein sollte.
„Wir haben miteinander gelacht, gelernt, gespielt, geweint und geträumt“, so bringt Ute Latzel das Wochenend-Seminar für Führungskräfte in Büsum auf den Punkt. Ute Latzel, die die Fortbildung geleitet hat, konnte mit den Teilnehmerinnen sofort in die Tiefe gehen. „Das lag vor allem daran, dass wir uns in den vorangegangenen Videokonferenzen schon gut kennengelernt und herausgearbeitet hatten, was uns stärkt, damit wir für andere stark sein können.“ Nicole Luque stimmt ihr zu: „Für mich waren schon die Videokonferenzen wie ein monatlicher Energie-Booster. Ich wünsche allen Frauen in Leitungsfunktionen von Mütterzentren, dass sie die Chance bekommen, sich in einem Safe Space auszutauschen und gemeinsam Lösungen für die täglichen Herausforderungen zu finden“. Wir versuchen, das Seminar auch im nächsten Jahr anzubieten.